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Deutsche Beteiligungs AG: PM Plastic Materials erstes MBO in Italien

  • Beteiligung an europäischem Marktführer für Kunststoff-kabelrohre zur Nachfolgeregelung in Familienunternehmen
  • Ausbau der Marktposition und breiteres Produktportfolio geplant
  • Investitionsperiode des DBAG Fund VIII beginnt

Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) investiert gemeinsam mit dem Management in die PM Plastic Materials s.r.l. und strukturiert damit ihr erstes Management-Buy-out (MBO) in Norditalien. Bisher besteht das DBAG-Portfolio ganz überwiegend aus Unternehmen des deutschen Mittelstands; hinzu kommen einige wenige Beteiligungen in Österreich und in der Schweiz. Seit einigen Jahren ist die börsennotierte deutsche Private-Equity-Gesellschaft auch im italienischen Markt aktiv; die DBAG zielt dort auf die Industrieunternehmen in ihren Kernsektoren, zu denen unter anderem der Maschinen- und Anlagenbau sowie die Hersteller industrieller Komponenten zählen. PM Plastic Materials ist der größte europäische Produzent von vorverdrahteten und leeren Kunststoffkabelrohren, die überwiegend zur Elektroinstallation verwendet werden. Der von der DBAG beratene DBAG Fund VII wird die Mehrheit der Anteile der Gründerfamilie übernehmen. Die DBAG wird an der Seite des Fonds rund 16 Millionen Euro investieren. Daneben wird sich auch das Management des Unternehmens maßgeblich beteiligen und so die Kontinuität des Unternehmens sicherstellen. Der Vollzug des Kaufvertrags steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden und wird für Ende September erwartet. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Der DBAG Fund VII investiert seit 2016 in mittelständische Unternehmen. PM Plastic Materials ist die neunte Beteiligung des Fonds. Mit dieser Transaktion werden mehr als 75 Prozent des Fonds investiert sein. Als Nachfolgefonds steht seit Dezember 2019 der DBAG Fund VIII bereit; die Mittel des Fonds – rund 1,1 Milliarden Euro – sollen ebenfalls in mittelständische Unternehmen überwiegend in Deutschland, aber auch in anderen europäischen Ländern investiert werden. Italien zählt als einer der attraktivsten Märkte dazu. Die Investitionsperiode des DBAG Fund VIII hat am 1. August 2020 begonnen; seither erhält die DBAG Erträge aus der Beratung dieses Fonds.

PM Plastic Materials (www.pmplasticmaterials.com) extrudiert in seinen beiden Werken in Bergamo (Lombardei) jährlich etwa 320.000 Kilometer Kunststoff­rohre, 90 Prozent davon aus halogenfreiem Polypropylen. Produktion und Be­legschaft an diesen beiden Standorten werden beibehalten. Knapp ein Drittel der Produktion sind vorverdrahtete Rohre, die mit einer großen Bandbreite von Kabeln ausgestattet sind: überwiegend zur Stromversorgung, aber auch für Telefonie, Netzwerke und Alarmanlagen. Die vorverdrahteten Rohre verkürzen die Installationsdauer für Elektriker um bis zu 50 Prozent und bieten so einen Kostenvorteil für Neubau- und Renovierungsprojekte. Die Baustandards unter­scheiden sich von Land zu Land ebenso wie die regulatorischen Vorgaben. Daraus ergeben sich vielfältige technische Spezifikationen, die ein entsprechend breites, länderspezifisches Produktangebot erfordern, welches von keinem anderen Anbieter in vergleichbarer Breite angeboten wird.

Die Wurzeln des Familienunternehmens reichen bis ins Jahr 1907; als PM Plastic Materials firmiert es seit 1962. Es beschäftigt rund 120 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeiter. In den vergangenen Jahren ist PM Plastic Materials stark gewachsen. Der Umsatz stieg seit 2003 im Durchschnitt um jährlich zwölf Pro­zent auf 101 Millionen Euro (2019). Die Produkte von PM Plastic Materials wer­den in mehr als 50 Länder geliefert; besonders stark vertreten ist das Unterneh­men in Schweden, der Schweiz und in Frankreich. PM Plastic Materials ist es bisher gelungen, den Auswirkungen der Pandemie zu trotzen und sich so für ein weiteres Wachstum in den kommenden Jahren zu positionieren – organisch in den bisher bearbeiteten Märkten, anorganisch in angrenzenden Produktkatego­rien oder durch die Konsolidierung des in einigen Ländern sehr fragmentierten Marktes.

„Norditalien hat eine vielfältige, traditionsreiche und erfolgreiche Industrieland­schaft, die wir uns erschließen wollen“, sagte Torsten Grede, Sprecher des DBAG-Vorstands aus Anlass der Vertragsunterzeichnung. „Wir haben dazu dort in den vergangenen Jahren Geschäftsmodelle aus unseren Kernsektoren analy­siert und ein Netzwerk aufgebaut“, so Grede weiter. „Mit der regionalen Ver­breiterung unserer Investitionsstrategie eröffnen wir uns mehr Investitionsmög­lichkeiten für die von uns beratenen Fonds in einem attraktiven Markt.“

Gianluigi Rapizza, CEO von PM Plastic Materials, sieht in der DBAG den rich­tigen Partner für die weitere Entwicklung des Unternehmens: „Mit der DBAG haben wir einen neuen Gesellschafter gewonnen, der einen längeren Anlageho­rizont verfolgt als traditionelle Private-Equity-Fonds – und der nicht nur Finan­zierungskompetenz und M&A-Erfahrung, sondern auch besondere Branchenex­pertise mitbringt und der mit Familienunternehmen vertraut ist. Wir werden un­sere ambitionierte Strategie weiterentwickeln, weiter in Forschung und Entwick­lung investieren, nah an unseren Kunden bleiben und ihnen Mehrwert bieten – und insbesondere unsere Belegschaft noch weiter stärken“, sagte der Manager heute.

Jonas Olsson, CEO der schwedischen Tochtergesellschaft PM Flex Nordic, fügte hinzu: „PM Plastic Materials will seine führende Marktstellung weiter aus­bauen. Wir freuen uns, dass die DBAG unsere auf Premiumprodukte fokussierte Strategie unterstützt.“

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Die börsennotierte Deutsche Beteiligungs AG initiiert geschlossene Private-Equity-Fonds und investiert – überwiegend an der Seite der DBAG-Fonds – in gut positionierte mittelständische Unternehmen mit Potenzial. Einen Schwer­punkt legt die DBAG auf die Industriesektoren, in denen der deutsche Mittelstand im internationalen Vergleich stark ist. Ein zunehmender Anteil der Eigen­kapitalbeteiligungen entfällt auf Unternehmen in den neuen Fokussektoren Breitband-Telekommunikation, IT-Services/Software und Healthcare. Der lang­fristige, wertsteigernde unternehmerische Investitions­ansatz macht die DBAG zu einem begehrten Beteiligungspartner im deutschsprachigen Raum. Das vom DBAG-Konzern verwaltete und beratene Kapital beträgt rund 2,5 Milliarden Euro. – www.dbag.de

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