Allert & Co. berät bei Insolvenzplaneinigung der HegerFerrit GmbH
Insolvenzplaneinigung führt HegerFerrit GmbH aus der Insolvenz
Mit Wirkung ab 01. September 2023 führt die auf Gussteile für Windkraftanlagen, Großmotoren und andere Industrieteile spezialisierte Gießerei ihren Geschäftsbetrieb nach Aufhebung des Insolvenzverfahrens fort. Das Unternehmen, das zu den modernsten Gießereien in Europa zählt, bleibt nach Einstieg des Investors Hermann Bettels GmbH & Co. KG am Standort Sembach (Rheinland-Pfalz) mit rd. 100 Arbeitsplätzen erhalten. Allert & Co. hat das Management des Unternehmens und den Sachwalter, Herrn RA Tobias Wahl (Anchor Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Mannheim) beim Investorenprozess beraten.
Die Heger Unternehmensgruppe wurde bereits 1902 gegründet und war über Jahrzehnte Zulieferer am Markt für Gussteile höchster Qualität für unterschiedliche Industriebranchen. HegerFerrit GmbH war seit 2009 ein führender Player, wenn es um Gussteile für Windkraftanlagen ging. Mit Stückgewichten bis 32 t und einer der modernsten Gießereianlagen mit Fließfertigung war HegerFerrit anerkannter Qualitätslieferant für die namhaften Windanlagenbauer. Nach einer immer schwieriger werdenden Auftragssituation in der Windkraftbranche sowie drastisch gestiegenen Preisen für Energie und Rohstoffe, die zur Insolvenz des Schwesterunternehmens HegerGuss GmbH führten, sah sich das Unternehmen im September 2022 gezwungen, ebenfalls einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung zu stellen. Mit Unterstützung des Sanierungsspezialisten, Herrn Rechtsanwalt Marc- Philippe Hornung (SZA Schilling, Zutt & Anschütz Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Mannheim) gelang es dem geschäftsführenden Gesellschafter, Herrn Johannes Heger, das Unternehmen zu stabilisieren und die bereits vor Insolvenzantragstellung begonnene Restrukturierung fortzuführen. In Zusammenarbeit mit Allert & Co. wurde ein internationaler Investorenprozess initiiert, bei dem sich die Hermann Bettels GmbH & Co. KG als idealer Partner für die Durchführung eines Insolvenzplans erwies. Die Hermann Bettels Unternehmensgruppe hält bereits zwei im Bereich der Herstellung von Windenergieanlagen operativ tätige Gesellschaften und verfügt über intensive Geschäftsbeziehungen zu vielen namhaften Windkraftherstellern. Die HegerFerrit fügt sich hier ein, wie das sprichwörtlich „fehlende Puzzle-Teil“.
So stellten die Herren Wahl, Heger und Hornung am 07.08.2023 im Erörterungs- und Abstimmungstermin beim Amtsgericht Kaiserslautern den auf der Grundlage des Investorenangebotes erarbeiten Insolvenzplan vor, der bei den Gläubigern auf breite Zustimmung stieß.
Alle Beteiligten freuen sich, dass es bei HegerFerrit weitergeht und hoffen, dass der politisch bereits lange diskutierte Ausbau der Windenergie dann in absehbarer Zeit auch wieder zu vollen Auftragsbüchern bei den leistungsstarken Zulieferern führt.
Johannes Heger: „Ich bin erleichtert, dass unser traditionsreiches Familienunternehmen durch die Möglichkeit des Insolvenzplans und einen starken Partner nun wieder zuversichtlich in die Zukunft blicken und seine Leistungsfähigkeit weiterhin unter Beweis stellen kann.“
Marc-Philippe Hornung ergänzt: „Das Verfahren HegerFerrit zeigt, welche Sanierungsmöglichkeiten eine Eigenverwaltung im Interesse des Unternehmens und der Gläubiger bietet, wenn sich Geschäftsführung und Gesellschafter aktiv und rechtzeitig damit befassen.“ Und weiter: „Die zukunftsorientierte Gestaltung des Insolvenzplans bietet der Belegschaft, dem Investor, den beteiligten Finanzierern und auch der Gründerfamilie die Perspektive vom erhofften Boom der erneuerbaren Energien zu profitieren.“
Tobias Wahl: „Es freut mich sehr, dass es der Eigenverwaltung gelungen ist, das Unternehmen zu erhalten und 100 Arbeitsplätze zu sichern. Dank des Einsatzes der zahlreichen Beteiligten kann das Unternehmen wieder in eine erfolgreiche Zukunft blicken.“
Arnd Allert: „Wir wünschen der Familie Heger und der Hermann Bettels-Unternehmensgruppe viel Erfolg in der zukünftigen Zusammenarbeit und bedanken uns bei allen Beteiligten für das Vertrauen.“