DBAG-Portfoliounternehmen Sero erwirbt Semecs

  • Ergänzung des Automobilgeschäfts um Anwendungen in anderen Industrien und der Medizintechnik
  • Mehr Flexibilität durch Produktionsstandort in der Slowakei
  • Attraktives Marktwachstum
  • Nahezu 20 Unternehmenszukäufe durch DBAG-Portfoliounternehmen in den vergangenen zwölf Monaten

Die Sero GmbH (Sero), ein Unternehmen aus dem Portfolio des DBAG Fund VII, erwirbt die Solid Semecs B.V. Das niederländische Unternehmen ist wie Sero ein Entwicklungs- und Fertigungsdienstleister für EMS (Electronic Manufacturing Services, komplette Auftragsfertigung elektronischer Baugruppen, Geräte und Systeme) und tritt als Semecs am Markt auf. Für den Kauf wird der DBAG Fund VII rund 16 Millionen Euro investieren; davon entfallen 3,6 Millionen Euro auf den Anteil der Deutschen Beteiligungs AG (DBAG). Ziel der Ende vergangener Woche vereinbarten Transaktion sind die Verbreiterung der Kundenbasis, die Erschließung neuer Abnehmerbranchen und eine Ausweitung der Produktionskapazitäten mit einem Standort in Osteuropa. Verkäufer ist die niederländische Gesellschaft Rademaker Beheer B.V. Die dahinterstehende Familie engagiert sich primär im Bereich Maschinen für Großbäckereien, Semecs Aktivitäten liegen entsprechend außerhalb ihres Kerngeschäfts. Der Kauf steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden; der Abschluss der Transaktion wird bis zur Jahresmitte erwartet.

Der von der DBAG beratene DBAG Fund VII hatte sich im November 2018 im Rahmen eines Management-Buy-outs an Sero beteiligt. Die DBAG hatte an der Seite des Fonds rund elf Millionen Euro co-investiert. Auf sie entfallen 21 Prozent der Anteile an Sero. Die aktuelle Transaktion ist innerhalb der vergangenen zwölf Monate der siebzehnte Unternehmenszukauf, den ein Unternehmen aus dem DBAG-Portfolio strukturiert. Ziel ist dabei ganz überwiegend die Beschleunigung der Wertentwicklung der jeweiligen Portfoliounternehmen, zum Beispiel durch die Verbreiterung des Produktangebots und der regionalen Abdeckung oder durch eine Konsolidierung des Marktes.

Semecs (www.semecs.com) bestückt Leiterplatten für vielfältige Anwendungen und hat sich zudem auf gängige Montage-, Kalibrierungs- und Prüfdienstleistungen spezialisiert. Das Unternehmen mit Sitz in Uden/Niederlande beschäftigt 480 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 450 in dem 2012 errichteten Produktionsstandort in Vráble/Slowakei. Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen rund 72 Millionen Euro Umsatz.

Die von Semecs in überwiegend kleineren Stückzahlen gefertigten elektronischen Komponenten werden zum Beispiel zur Steuerung von Klimaanlagen oder der Motoren von E-Bikes verwendet, finden sich in elektronischen Stromzählern und mobilen Insulinpumpen und werden in der LED-Beleuchtung oder Motorsteuerung von Autos verbaut. Rund 70 Prozent des Umsatzes werden mit Industriekunden erzielt; der verbleibende Teil entfällt auf Anwendungen in der Medizintechnik und Produkte für die Automobilindustrie. Damit unterscheidet sich Semecs von Sero: Sero ist ein etablierter Produktionspartner der Automobil-Zulieferindustrie und erzielt dort rund 85 Prozent seines Umsatzes. Mit einem hohen Automatisierungsgrad ist das Unternehmen auf Aufträge mit hohen Volumina spezialisiert. Semecs hingegen befasst sich mit Aufträgen über mittlere Stückzahlen und einem höheren Anteil manueller Tätigkeiten. Von der Kombination der Fertigungen unter Einbezug des slowakischen Standortes profitieren beide Unternehmen gleichermaßen und erreichen dadurch einen höheren Grad an Flexibilität bei verschiedenen Auftragsgrößen sowie eine bessere Positionierung in der Akquise von Neugeschäft. Mit dem Kauf von Semecs verbreitern sich also Seros Kundenbasis und der Marktzugang des Unternehmens, das im rheinland-pfälzischen Rohrbach rund 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Die neu entstandene Gruppe bewegt sich in einem attraktiven Markt: Für die Kernsegmente Industrie, Medizin und Automobilindustrie werden für die kommenden Jahre Steigerungsraten oberhalb des ohnehin attraktiven Wachstums des EMS-Marktes insgesamt erwartet.

„Die Kompetenzen der beiden Unternehmen ergänzen sich hervorragend“, sagte Jannick Hunecke, Mitglied des DBAG-Vorstands aus Anlass der Transaktion. Und weiter: „Gemeinsam können sie den attraktiven Markt besser bearbeiten und ihre Fähigkeiten in der Produktion optimal kombinieren, sodass wir mit dem Unternehmenszukauf die Weiterentwicklung unserer ursprünglichen Beteiligung stärken und beschleunigen.“

Sero-Geschäftsführer Dr. Bernd Welzel stellte die strategische Bedeutung der Transaktion für Sero heraus: „Das aus den beiden EMS-Spezialisten entstehende Unternehmen sorgt für eine starke und wettbewerbsfähige Präsenz in Europa mit einem breiten Angebot der Fertigungsdienstleistung über verschiedene Marktsegmente hinweg – das eröffnet uns vielfältige Chancen und unterstreicht unsere Expansionspolitik.“ Semecs-Geschäftsführer Jan-Fredrik Kalee ergänzte: „Wir bringen eine gut ausgebildete Mannschaft an einem attraktiven Standort mit einem anerkannt guten Qualitätssicherungsprozess ein und freuen uns auf die Zusammenarbeit.“

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Die börsennotierte Deutsche Beteiligungs AG initiiert geschlossene Private-Equity-Fonds und investiert – überwiegend an der Seite der DBAG-Fonds – in gut positionierte mittelständische Unternehmen mit Potenzial. Ein Schwerpunkt ist seit vielen Jahren die Industrie. Ein zunehmender Anteil der Eigenkapital­beteiligungen entfällt auf Unternehmen in den Wachstumssektoren Breitband-Telekommunikation, IT-Services/Software und Healthcare. Der langfristige, wertsteigernde unternehmerische Investitionsansatz macht die DBAG zu einem begehrten Beteiligungspartner im deutschsprachigen Raum. Das vom DBAG-Konzern verwaltete oder beratene Vermögen beträgt 2,5 Milliarden Euro.

www.dbag.de

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