Globale M&A Transaktionen von Coronavirus hart getroffen, deutsche M&A Aktivitäten auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren
- Volumen der Transaktionen im Vergleich zu April 2019 um 88% gesunken
- Europäisches M&A Geschäft auf niedrigstem Stand seit Anfang 1990
- Weltweites M&A Geschäft auf niedrigstem Stand seit September 2002
Die Anzahl der Deutschen M&A Deals ist nach Recherchen von Refinitiv auf den niedrigsten Stand seit über einem Jahrzehnt gesunken. Das Volumen aller Transaktionen mit deutschem Übernahmeziel betrug im April 2020 bei insgesamt 34 Transaktionen 239,8 Millionen Euro – der tiefste Stand seit April 2009, als mit 91 Transaktionen ein Transaktionsvolumen von 218 Millionen Euro erreicht wurde.
Prozentual ist das Volumen der Transaktionen gegenüber dem vergangenen Monat um 85 Prozent und im Vergleich zum April 2019 um 88 Prozent gesunken. Ähnlich stark ist der Rückgang bei der Anzahl der Transaktionen. Diese ist im Vergleich zum Vormonat um 63 Prozent und mit Blick auf den Vorjahresmonat um 78 Prozent zurückgegangen.
Cornelia Andersson, Leiterin der Abteilung M&A und Kapitalbeschaffung bei Refinitiv, sagt: „Der April war für die Rainmaker ohne Regenschauer, da das Coronavirus weiterhin seinen Tribut auf den globalen Märkten fordert. Die volle Tragweite, die dieser weltweite wirtschaftliche Lock-Down auf den Transaktionsmarkt haben wird, bleibt abzuwarten. Es ist klar, dass wir uns in einem noch nie dagewesenen Szenario befinden.“
Das europäische M&A Geschäft fällt auf den niedrigsten monatlichen Wert seit Anfang der 1990er Jahre
Das Volumen der M&A Transaktionen mit einem europäischen Zielunternehmen belief sich im April 2020 auf insgesamt 5,6 Milliarden Euro, ein Rückgang von 91 Prozent gegenüber dem Vormonat und der niedrigste monatliche Wert seit August 1992. Trotz dieses Rückgangs im Monat April sind die M&A-Aktivitäten in Europa in den ersten vier Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 28 Prozent gestiegen. Dank einer Reihe an Deals mit hohem Transaktionsvolumen beliefen sich die europäischen M&A-Aktivitäten im ersten Quartal 2020 auf insgesamt 219,7 Milliarden Euro.
Globale M&A Aktivitäten fallen auf den niedrigsten Stand seit September 2002
Im April 2020 wurden weltweit Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von 63,6 Milliarden Euro angekündigt, 72 Prozent weniger als im Vormonat und der niedrigste monatliche Gesamtwert seit September 2002. Die weltweit angekündigten Transaktionen im gesamten ersten Quartal des Jahres 2020 summieren sich auf einen Wert von 728 Milliarden Euro. Das entspricht einem Rückgang von 39 Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr und dem niedrigsten Stand seit 2013.
Länderübergreifende M&A Transaktionen: Schwächster Monat seit mehr als 18 Jahren
Im April 2020 wurden länderübergreifende M&A-Transaktionen im Gesamtwert von 17 Milliarden Euro angekündigt, was einem Rückgang von 67 Prozent gegenüber dem Vormonat und dem niedrigsten monatlichen Wert seit Februar 2002 entspricht. In den ersten vier Monaten des Jahres 2020 wurden Transaktionen im Wert von 213,2 Milliarden Euro angekündigt. Das entspricht einem Rückgang von einem Drittel gegenüber dem Vorjahr und dem niedrigsten Gesamtwert seit 2013.