Studie von Eight Advisory zeigt: Nur 40% der europäischen M&A-Transaktionen erreichen erwartete Synergien

  • Obwohl 71% der M&A-Deals zunächst als erfolgreich eingestuft werden, werden in nur 40% der Fälle die angestrebten Synergien tatsächlich erreicht oder übertroffen.
  • Für die Studie „Post Merger Integration 2023“[1] befragte Eight Advisory 92 europäische Unternehmen und Private-Equity-Fonds, die in den letzten fünf Jahren zusammen für mehr als 700 M&A-Transaktionen mit einem Gesamtumsatz von 820 Milliarden Euro verantwortlich waren.
  • Laut Studie bezeichneten 67% der Befragten eine unzureichende Verschmelzung der Unternehmenskulturen und das Fehlen eines effektiven Change Managements als größte Hürden auf dem Weg zu einer erfolgreichen Integration.
  • Große Bedeutung standardisierter Integration: 81% der Unternehmen, die über ein formalisiertes Integrationshandbuch verfügen, konnten ihre Ziele erreichen oder übertreffen.

Frankfurt, 14. Dezember 2023 – In einer neuen, umfangreichen Studie zu M&A-Deals untersucht Eight Advisory, ein unabhängiges europäisches Beratungsunternehmen mit Spezialisierung auf Transaktionen, Transformation und Restrukturierung, welche Faktoren zum Erfolg und Misserfolg von M&A-Transaktionen beitragen. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass der Erfolg europäischer Fusionen und Übernahmen oft überschätzt wird. Die anfänglichen Erfolgserwartungen können in den meisten Fällen nicht erfüllt werden, weil angestrebte Synergien nicht zum Tragen kommen. Die Studie stützt sich auf umfassende Interviews mit 92 europäischen Unternehmen und Private-Equity-Fonds – hierzu gehören auch namhafte Akteure aus Deutschland -, die in den vergangenen fünf Jahren gemeinsam für mehr als 700 Fusionen und Übernahmen verantwortlich waren.

Die von Eight Advisory durchgeführte Analyse zeigt, dass mehr als zwei Drittel (71%) der M&A-Transaktionen aus strategischer und finanzieller Sicht zwar insgesamt als erfolgreich bewertet werden, die erwarteten Synergien jedoch nur in 40% der Fälle tatsächlich erreicht oder übertroffen werden. Trotz einer anfänglichen positiven Einschätzung offenbart die Realität also eine deutlich niedrigere Erfolgsquote.

Die Mehrheit der Befragten (67%) nennt das Zusammenführen von Unternehmenskulturen und ein unzureichendes Change Management als das am häufigsten unterschätzte Problem. Die Beeinträchtigung des „Business-as-Usual“ (35%) wird als zweitgrößte Hürde genannt. Als weitere Gründe für die Zielverfehlung wurden eine unzureichende Tiefe der Due-Diligence-Prüfung (27%) und ein mangelhaftes Management des Integrationsprozesses (24%) identifiziert.

Zu den Faktoren für erfolgreiche Transaktionen gehören spiegelbildlich ein gut strukturierter Integrationsprozess (60%), gefolgt von der Qualität der Due Diligence (34%).

Die Studie „Post Merger Integration 2023“ zeigt unter anderem, dass viele Führungskräfte Schwierigkeiten haben, zwischen Länder-, Unternehmens- und Managementkulturen zu unterscheiden. Zudem setzen weniger als die Hälfte der befragten Unternehmen spezielle Workstreams für das Change Management in der Projektorganisation auf.

Curt-Oliver Luchtenberg, Partner bei Eight Advisory, sagt: „Obwohl viele M&A-Transaktionen auf den ersten Blick erfolgreich scheinen, existieren tiefergehende Probleme, die nur selten thematisiert werden, jedoch langfristige Schwächen zur Folge haben können. Eine unzureichende kulturelle Integration ist ein Beispiel für ein solches Risiko, das häufig unterschätzt wird. Die konsequente Anwendung von Best Practices ist entscheidend, wenn es darum geht, den Erfolg einer M&A-Transaktion langfristig sicherzustellen. Dazu zählen neben einer tiefgehenden und sensiblen Analyse und proaktiven Adressierung der kulturellen Differenzen beispielsweise auch strukturierte, aufeinander abgestimmte Prozesse und Workstreams oder das konsequente Tracking von Synergien sowie die Durchführung einer qualitativ hochwertigen und auf die Umsetzung der Integration hin vorausschauenden Due-Diligence-Prüfung. Außerdem ist es wichtig, die später mit der Umsetzung betrauten Mitarbeitenden frühzeitig einzubeziehen.“

Zum Erfolg einer Integration kann laut der Studie auch ein formalisiertes Integrationshandbuch besonders in den die Operations unterstützenden Funktionen wie Finance, HR und IT beisteuern: 81% der befragten Unternehmen, die über ein standardisiertes Integrationskonzept verfügen, konnten ihre strategischen und operativen Ziele erfüllen oder sogar übertreffen. Bei Unternehmen ohne einen solchen formalisierten Leitfaden waren es dagegen nur 62%.

Als weiteren Einflussfaktor identifiziert die Studie die Messung von Synergien anhand von konkreten Kennzahlen. Im Durchschnitt erzielen Unternehmen, die detaillierte operative und finanzielle KPIs einbeziehen, 19% höhere Synergieeffekte als Unternehmen, die sich lediglich auf eine umfassende Analyse der finanziellen Performance verlassen. Unternehmen mit einem eigens ernannten Integrationsbeauftragten erreichten in 75% der Fälle ihre strategischen Ziele.

Curt-Oliver Luchtenberg ergänzt: „Durch Fusionen und Übernahmen können beeindruckende Renditen für Aktionäre erzielt werden. Allerdings handelt es sich dabei um komplexe, langfristige und hochsensible Prozesse, die ein sorgfältiges und nachhaltiges Management erfordern. Um wesentliche Herausforderungen wie die kulturelle Integration zu bewältigen, Störungen im operativen Geschäft zu minimieren und langfristige Renditen für Aktionäre zu erzielen, bedarf es erfahrener Führungskräfte mit einem umfassenden Integrationsplan sowie den richtigen Teams und effektiven Partnern an ihrer Seite. Eight Advisory hat in der Vergangenheit bereits zahlreiche Unternehmen – auch in Deutschland – bei der Vorbereitung und erfolgreichen Durchführung von M&A-Transaktionen begleitet. Wir unterstützen Unternehmen bei der Erstellung maßgeschneiderter Integrationskonzepte, die individuell auf ihre Strategie, ihre Übernahmeziele und ihre Kultur zugeschnitten sind. Dadurch stellen wir die richtige Ausrichtung der Integrationsstrategie ebenso wie eine sinnvolle Umsetzung des Change Managements und die Befähigung der Teams zur Durchführung der Integration sicher. Der nachhaltige Erfolg einer Integration ist aus unserer Sicht entscheidend. Speziell hierfür hat Eight Advisory innovative, maßgeschneiderte Review- und Restart-Workshops entwickelt, die wir gemeinsam mit unseren Kunden bis zu zwei Jahre nach Closing durchführen.“

[1] Als Datenbasis für die Studie stützt sich Eight Advisory auf quantitative und qualitative Interviews mit leitenden Mitarbeitenden von 92 europäischen Unternehmen in neun Ländern. Die Unternehmen hatten in den letzten fünf Jahren zusammen mehr als 700 M&A-Transaktionen abgeschlossen und erwirtschafteten einen kumulierten Umsatz von über 820 Mrd. EUR. Durch die Gruppe der Befragten wird eine Vielfalt von Ländern, Eigentumsverhältnissen und Geschäftsbereichen repräsentiert.

Eight Advisory berät Unternehmer, Geschäftsführer, Investoren und Banken bei Transaktionen, Restrukturierungen und Transformationen. Die Gruppe mit über 750 Mitarbeitern, darunter 95 Partner, unterstützt Führungskräfte bei finanziellen und operativen Entscheidungsprozessen. Eight Advisory ist eine unabhängige europäische Gruppe mit Niederlassungen in Frankreich, Großbritannien, Belgien, den Niederlanden, Deutschland und der Schweiz. Als Gründungsmitglied von Eight International kann das Unternehmen auf ein globales Netzwerk unabhängiger Partner in über 30 Ländern in Europa, Amerika, Asien und Ozeanien zurückgreifen.

DOWNLOAD: Studie „Post Merger Integration 2023“

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